10. März 2019, 18:46 Uhr
USA
Trump will Geld von den Alliierten
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Länder, in denen US-amerikanische Truppen stationiert sind, sollen künftig deutlich höhere Beiträge an Washington zahlen: Das fordert Medienberichten zufolge Präsident Donald Trump.
Von Hubert Wetzel, Washington
US-Präsident Donald Trump will von verbündeten Staaten offenbar deutlich höhere Verteidigungsbeiträge fordern. Medienberichten zufolge hat er in regierungsinternen Debatten verlangt, dass Staaten, auf deren Gebiet US-Truppen stationiert sind, die Gesamtkosten tragen müssten; zudem sollten sie Washington einen Aufschlag von 50 Prozent bezahlen. Bekannt sei dieses Modell als "cost plus 50", schrieb die Washington Post.
Trump drängt die Alliierten in Europa und Asien seit Längerem, ihre Militärausgaben zu erhöhen und die USA so zu entlasten. Der neue Plan geht aber weit darüber hinaus: Die Verbündeten sollen die schützende amerikanische Militärpräsenz nicht nur stärker mitfinanzieren, sondern sie komplett bezahlen und Washington zusätzlich auch noch eine Prämie überweisen. Das wäre ein völlig neues - und sehr viel teureres - Sicherheitsmodell für Länder wie Japan, Südkorea oder auch Deutschland, in denen Zehntausende amerikanischer Soldaten stationiert sind.
Unklar ist, ob der US-Präsident die neue Formel ernst meint
Derzeit ist unklar, ob Trump die neue Berechnungsformel ernst meint, oder ob er sie nur als Druckmittel benutzt, um Partnerstaaten dazu zu bringen, einen höheren Anteil der US-Stationierungskosten zu tragen. Südkorea zum Beispiel hat zugestimmt, seinen Beitrag für die Stationierung der etwa 29 000 GIs im Land um knapp zehn Prozent zu erhöhen. Seoul bezahlt nun 925 Millionen Dollar pro Jahr an die USA - etwa die Hälfte der Summe, die Washington für die Truppen ausgibt.
Deutschland, wo gut 35 000 US-Soldaten stationiert sind, bezahlt kein Geld an Washington, sondern beteiligt sich durch die Bereitstellung von Flächen, die Finanzierung von Infrastruktur und anderen Baumaßnahmen sowie durch den Verzicht auf Steuern und Zolleinnahmen zu etwa einem Drittel an den Kosten.
Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass die US-Soldaten in Deutschland nur zum Teil die Aufgabe haben, den Nato-Partner vor Angriffen zu schützen. Darüber hinaus leisten sie wesentliche logistische Hilfe für die US-Militäreinsätze in Afghanistan und im Nahen Osten. Dafür seien etwa das Militärhospital in Lahnstuhl und der Luftwaffenstützpunkt Ramstein unverzichtbar, ihr Betrieb liege eher im amerikanischen als im deutschen Interesse. Das gelte auch für viele andere US-Stützpunkte in Übersee.
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